PROJEKT CIRCUS SYMPHONY

«Circus Symphony» geht über das Hörerlebnis hinaus und spricht mehrere Sinne an. Ein international anerkanntes Sinfonieorchester interpretiert ein Programm mit den grössten Hits der klassischen Musik. Der Begriff «Circus» wird mit einer modernen Kunstform dieses Genres umgesetzt. Das heisst, weg vom Sägemehlgeruch der Manege und weg vom waghalsigen Turnen, hin zu Poesie und hin zu Verbindungen aus choreografiertem, mit Licht inszeniertem Schauspiel, Pantomime und Akrobatik. Die auftretenden Akrobaten kommen aus allen Kontinenten und von den besten Circus-Schulen der Welt (u.a. Municipal Academy of Circus and Variety Arts Kiew, L‘Ecole Nationale de Cirque Montreal, Ecole Nationale supérieure des Arts du Cirque Châlons). Als Disziplinen werden Trapez, Schlappseil, Kontorsion, Antipoden, Jonglage, Strapaten, Roue Cyr und Comedy und andere zu erleben sein.


AUSGANGSLAGE

Nouveau Cirque
Die circensischen Künste haben sich in den vergangenen 40 Jahren grundlegend verändert. In den 1970er Jahren wurde der Grundstein für eine Neuentwicklung des Circus für den Aufbruch in die kulturelle Landschaft der Gegenwart gelegt. Die Evolution trieb das Genre hin zu neuen Formen des Live-Spektakels. Interdisziplinäre hybride Kunstformen entstanden, die dem Circusbereich szenografisch wie architektonisch Neuland eröffneten. Die Rede war vom «Nouveau Cirque». Jean-Michel Guy bietet in seinem Band «Avant-Garde Cirque» eine mögliche Definition für diesen Begriff, indem er sagt: «Poesie, Humor, Genre-Mix, Struktur, eine zumeist durch Musik untermalte Modernität sowie die Einzigartigkeit der sinnlichen Welten sind einige der offensichtlichen Züge des modernen Circus.» Zwei weitere typische Merkmale des neuen Circus sind zum einen die veränderte Bühnenform: Es wird nicht mehr im Ring bzw. in der Manege dargestellt, sondern auf der Bühne. Zum anderen wird mit der circustypischen Ästhetik, mit ihren Farben, Gerüchen, symbolischen Zeichen usw. gebrochen.


Professionalität und Qualität
Die heutigen, modernen Circus-Schulen verfolgen das Ziel, ihre Studenten zu kreativen Künstlern zu entwickeln, die nicht die Reproduktion von althergebrachten Stilmitteln und Abläufen erlernen, sondern in der Lage sind, permanente künstlerische Kompositionen zu kreieren. Allein in Frankreich gibt es mittlerweile über 600 Circusschulen. Die Tatsache, dass der Zugang zu den circensischen Künsten nun auch durch eine Ausbildung erfolgen kann, ist ein massgebliches Indiz dafür, dass Professionalität und Qualität erbracht und gefördert werden. Die Ausbildungen im Bereich Artistik und anderer Circusgenres werden mit jenen des modernen Tanzes, des Schauspiels oder der Musik gleichgestellt.


Bedeutung der Musik
Die Arbeit mit Musik spielt in neuen Circusproduktionen eine bedeutende Rolle. Musik ist nicht länger, wie im herkömmlichen Circus eine begleitende Hintergrundbeschallung, sondern der musikalische Einsatz hat sich zu einem Schlüsselelement für die Rhythmusgestaltung und den Spannungsbogen zwischen Gesten, Bildern und dem Ton entwickelt.


ZIEL

Neuland erobern
«Circus Symphony» ist Populärkultur und soll einerseits das Angebot im KKL Luzern erweitern und ein breites Publikum ansprechen, darunter auch Kulturinteressierte, die klassische Musik bisher für elitäres Konsumgut hielten. Andererseits soll «A Circus Symphony» die circensischen Künste einem Publikum näher bringen, das sich von kunterbunten Farbkonzepten und dem Sägemehlgeruch der Manege nicht angesprochen fühlte.


Jährlich ein neues Programm
Die Produktion «Circus Symphony» findet jährlich jeweils im Februar/März mit 2-3 Vorstellungen im KKL Luzern statt. Jedes Jahr wird ein neues Programm erarbeitet.